Die Glocke
(Reloaded – 2020)
von Helmut Marnet
In einem Dorf an einem Berge
tat eine Glocke ihre Werke.
Gar mehr als acht Jahrzehnte lang
diente sie mit ihrem Klang.
Sie gab zu jeder viertel Stunde
dem Dorfe stets die Zeit zur Kunde.
Sie ertrug gar ohne Klagen
des Klöppels gnadenloses Schlagen.
Und klang sie noch so unverdrossen,
sie war zur falschen Zeit gegossen.
Die Gravur, die auf ihr prangte,
galt einem, der mit allen zankte.
Vom Größenwahne infiziert,
hat er brutal das Land regiert.
Er legte dann mit dieser Masche
unser Land in Schutt und Asche.
Wir brauchen keinen, der uns führt,
im Hintergrund die Kriege schürt.
Ergreift ein solcher dann das Wort,
bleibt aufrecht steh‘n und jagt ihn fort !!!
Man sollte noch zum Werkzeug greifen,
um die Inschrift wegzuschleifen.
Dann wäre sie zum guten Schluss,
gleichsam wie aus einem Guss…
Es gibt Menschen, die es brauchen,
zu tief in alles einzutauchen...
Doch wie man hört, soll es im Leben,
wohl auch noch andre Dinge geben.
Dies gilt selbst, wenn die Glocke hängt –
ein Schelm, der Böses dabei denkt…
© Helmut Marnet 2018
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