Bildung ist Kopfsache
von Helmut Marnet
Zum Thema „Bildung“ wird seit Tagen
aufgeregt Alarm geschlagen.
Die Kritiker, so kann man lesen,
sorgen sich ums Bildungswesen.
Man wird nicht müde zu erzählen,
dass an den Schulen Tablets fehlen.
So manche Eltern sind bei Nacht
um ihren guten Schlaf gebracht.
Sogleich wird sich dann noch beeilt
und an die Lehrer ausgeteilt.
„Ach, früher waren sie noch schlau –
heut‘ könn‘ sie nicht mal EDV…“
Jedoch ist völlig unbestimmt,
woher man diese Weisheit nimmt…
Doch halt!
Da hat nach menschlichem Ermessen
irgendeiner wohl vergessen,
dass man zum Glück auch dann und wann
das eigne Köpfchen nutzen kann…
Die Elektronik, das ist nicht zu bestreiten,
ist toll und hat auch gute Seiten.
Doch sollte man den ganzen Segen
nicht nur in ihre Hände legen.
Und noch eins:
Wir sollten nicht noch investieren,
um perfekt zu funktionieren.
Sonst sind wir nur noch, von früh bis spät,
wie elektronisches Gerät.
Denn einen Apparat, der denkt,
hat die Natur uns schon geschenkt.
Man findet diesen jedenfalls
bei allen Menschen auf dem Hals…
Egal, was Oberschlaue schwätzen,
die Klugheit kommt nicht vom Vernetzen.
Um sein Köpfchen zu entfalten,
braucht man kein Tablet einzuschalten.
Die Kids auch loben – und mal lachen,
dann wird das Lernen Freude machen…
Übrigens…
Was wär aus Einstein und Konsorten
wohl im Berufe nur geworden,
hätte es in ihrem Leben
damals Tablets schon gegeben…?
Sie hätten sicher durchgeblickt
und munter drauf herum geklickt.
Doch diese Genies – sie wären wohl allen
nicht besonders aufgefallen…
Fazit:
Wir sollten wahrlich nicht erstreben,
das eigne Denken aufzugeben.
Und dazu muss kein Tablet her,
denn – weniger ist manchmal mehr…!
Wenn die Experten alarmieren,
beeilt man sich, zu investieren.
Ganz ohne Tablet, denn es drängt –
Ein Schelm, der Böses dabei denkt…
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