Das Ziel
(Trilogie "Moderne Zeiten", Teil 1)
Ein Herr begann zu überlegen: Mein Hund, der müsst’ sich mehr bewegen. Er ist träg, kennt nur das Eine, den Weg an meiner kurzen Leine...
Er dachte nach, und er ersann, wie man am besten vorgeh’n kann. Er kaufte schließlich für die beiden einen Plan von tausend Seiten.
Und er zog daraus den Schluss, wie man richtig handeln muss. Denn nur, wenn man ihn richtig führt, sei ein Hund auch motiviert.
Man müsse ihm mit leckren Sachen hohe Ziele schmackhaft machen... Dem Herrn kam dabei sehr entgegen, dass Hunde gerne Würste mögen.
Er fragte noch für sehr viel Geld den Fachmann aus der neuen Welt. Man kann, tat dieser ihm beteuern, die Höhe nach Belieben steuern.
Der Hund ist aus dem Stand gesprungen und es wär’ ihm fast gelungen... Doch anstatt den Hund zu loben, zog der Herr die Wurst nach oben.
Der Herr, er hielt es für gescheiter, machte damit immer weiter. Er meinte stets, es müsst’ gelingen, doch noch etwas höh’r zu springen.
Er konnte machen, was er wollte, der Hund tat niemals, was er sollte. Der Herr verlor nun die Geduld und gab dem Hund dafür die Schuld.
Am Gemüt des Herren nagte, dass der Hund doch stets versagte. Dem Herrn war klar, zu jeder Zeit, dem Hunde fehlt die Fähigkeit...
Trotz allem kam es, dass der Gute nachts im tiefen Schlafe ruhte... Hohe Ziele, grüne Zahlen, brachten ihn im Traum zum Strahlen...
Doch eines Nachts, genau genommen, ist es zum „Einbruch“ dann gekommen. Der Hund vernahm’s... doch er blieb stumm... Er dachte... „Heb mich hinten rum...“
Und die Moral von der Geschichte: Motivation mach’ nie zunichte...! Denn ist der Bogen überspannt, so wird dies stets zu spät erkannt...
Sieht man reale Ähnlichkeiten, so ist das wohl nicht zu vermeiden. Doch überall auf dieser Welt, ist’s der getroffne Hund, der bellt...
© Helmut Marnet 2006
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